Der Umgang mit dem baulichen Erbe und der historischen Last des ehemaligen KDF- Bades ist nach der unsäglichen unter Denkmalschutzstellung nie städtebaulich und intellektuell gelöst worden. Das wurde auch auf der Podiumsdiskussion „Architektur- Quartett“ Zur Geschichte und Zukunft des Ortes am 24 Juli vergangenen Jahres in Prora deutlich.
Vielmehr ausschlaggebend für die Auseinandersetzung mit diesem Thema war dann aber weniger die Podiumsdiskussion als vielmehr der anschließende Spaziergang mit den Blechbläsern von der Insel Rügen. Die spielten aus Kagels Werk „Zehn Märsche um den Sieg zu verfehlen“. Maurice Kagel wollte mit dieser Komposition die politische Verführung der Marschmusik demaskieren. Durch rhythmische Verschiebungen und Verzerrungen ist es unmöglich nach dieser Musik zu marschieren, ihr Sinn ist es den Gleichschritt zu stören… Diese Musik, gespielt vor der monumental tristen Kulisse banaler Machtarchitektur bewegte uns zu der Überlegung ob nicht auch Architektur in der Lage sei, den Gleichschritt dieser Mammutbauten zu stören und den Geist ihrer Architektur bloßzustellen.